Ein Retrospektiven Format zur Teamentwicklung, bei dem das Team selbst bestimmt, in welchen Kompetenzfeldern es sich entwickeln möchte.
Nutzen dieses Retrospektivenformats
Wenn man in einem großen Unternehmen arbeitet möchte das Management ab darüber informiert werden wie es einem Team geht und welche Fortschritte das Teams macht. Oft zeigen dann die Scrum Master oder Agile Coaches Velocity Charts. Solche Charts helfen dem Team zwar zu sehen, wie viel Output sie generieren, dennoch zeigen sie nur eine Perspektive der Entwicklung. Dieses Retrospektivenformat dient dazu die Perspektive auf Teamentwicklung sowohl für das Team als auch für das Management zu erweitern.
Das Kompetenzen Rad hilft dem Team dabei
- Den Fokus von Zahlen und Output auf Softskills zu richten
- Ihren Verständnis von einem höchst performanten Team zu synchronisieren
- Ihren individuellen Pfad in Bezug auf Teamfähigkeitenentwicklung zu bestimmen und so mehr Autonomie zu empfinden
Vorbereitung
- Du kannst die Kompetenzenkarten hier herunter laden. Drucke sie und schneide sie aus.
- Bereite ein Flip Chart vor. Folgendes sollte auf dem Flipchart zu sehen sein. Ein großer Kreis, welches in 3 Sektoren unterteilt ist. Jeder Sektor steht für eine Kompetenz, die das Team später auswählen wird. Unterteile den Großen Kreis in 10 kleinere. Das ist die Skala für die Skalierung der Kompetenz. Wähle drei Sprints (oder mehr, je nachdem wie oft du mit dem Kompetenzenrad arbeiten willst) aus und gebe jeder eine individuelle Farbe. Wähle eine Form (Viereck) für den aktuellen Wert und eine Form (Dreieck) für den gewünschten Wert aus.

Set Up
Um deinem Team die Möglichkeit zu geben die Kompetenzen kennen zu lernen kannst du in dieser Phase der Retrospektive die Karten auf einen Tisch ausbreiten.
Handelt es sich bei dem Team um eine Neuzusammenschluss? Bitte jedes Teammitglied eine Karte auszuwählen. Diese Karte sollte eine Kompetenz repräsentieren, in der sie gut sind.
Wenn es sich um ein Team handelt, welches schon länger zusammen arbeitet, kannst du ein wenig Feedback mit einbauen, in dem du sie bittest eine Karte für einen anderen Kollegen (einfachheitshalber einer, der rechts von ihnen steht) zu wählen.
Danach könnt ihr gemeinsam über die gewählten Kompetenzen sprechen. Allerdings sollte diese Phase nicht allzu lange dauern, denn sie ist nur Vorbereitung für die nächsten Phasen.
Gather Data
Diese Phase kannst du damit beginnen, darüber zu erzählen, dass ein Team Fähig ist gemeinsam Kompetenzen zu entwickeln, die kein einziges Individuum im Team hat. Das bedeutet, dass Teamkompetenzen nicht nur eine Summe der Kompetenzen der einzelnen Teammitglieder ist.
Breite die Karten erneut auf dem Tisch aus und lasse das Team gemeinsam drei (oder mehr, je nachdem wie viele Kompetenzen du besprechen willst) auswählen, von dem sie denken, dass ein Team sie besitzen sollte.
Es ist wichtig, dass das Team ein gemeinsames Verständnis der ausgewählten Kompetenzen hat. Daher sollten sie Zeit bekommen darüber zu diskutieren. Die Beschreibung der Kompetenzen auf den Karten ist nur eine Hilfestellung. Natürlich kann das Team auch anderer Meinung sein oder mehr in der ausgewählten Kompetenz sehen. Schreibe diese Vorschläge auch auf Post Its, damit sie nicht in Vergessenheit geraten, denn Du willst das Tool ja öfter verwenden.
Generate Insights
Nun lasse die Teammitglieder einschätzen wie sie mit der jeweiligen Kompetenz auf der Skala stehen. 10 bedeutet, wir sind darin perfekt. 1 bedeutet, wir können das gar nicht.
Frage sie danach, auf welcher Zahl der Skala sie stehen wollen würden. Achte dabei, dass sich das Team auf eine Zahl einigt und notiere die Zahl auf dem Flipchart.
Decide what to do
Nun könnt kann das Team sich darüber unterhalten, was getan werden muss, damit man die gewünschte Zahl für die Kompetenz erreichen kann. Sind die Action Items dokumentiert, bekommen sie eine Abarbeitungsreihenfolge und können ins Backlog aufgenommen werden (Info: nach dem aktuellen Stand der Scrum Guides sollen Action Items im Backlog aufgenommen werden – Ihr könnt dies natürlich auch anders gestalten, je nachdem wie euer Team die Abarbeitung von Action Items handhabt).
Nach meiner Erfahrung ist es besser, wenn die Phasen Generate Insights und Decide what to do je nach Kompetenz erfolgt und nicht auf einmal für alle.
Wrap up
Zum Schluss dieser Retrospektive kannst du dein Team fragen, ob und warum sie zuversichtlich sind, dass die definierten Action Items sie als Team besser macht.
Diese Retrospektive entfaltet seine Superkräfte erst durch Wiederholung. Das Team kann sehr anschaulich seine eigene Entwicklung und Veränderung verfolgen.
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